Tag des Abschieds, Neuanfangs und Nachdenkens
Mit Freude und Stolz nahmen die frischgebackenen Pflegefachkräfte der Pflegefachschule Gütersloh ihre Zeugnisse entgegen. Das bestandene Examen nach ihrer dreijährigen generalistischen Ausbildung feierten die Teilnehmenden aus den drei Kursen gemeinsam im Flusshotel in Gütersloh mit ihren Arbeitgebern, Lehrkräften und Mitarbeitenden der Pflegefachschule. Dabei sprachen die Schulleitung und die Kursleitungen den neuen Pflegefachkräften nicht nur ihre Ankerkennung für die harte Arbeit, das Engagement und das Durchhaltevermögen aus. Ausgestattet wurden sie für das neue, aufregende Kapitel in ihrer beruflichen Laufbahn auch mit symbolischen Wegbegleitern.
Mit auf den Weg gab Schulleiterin Heike Bentlage ihnen in ihrer Abschlussrede sechs Maxime, die sie leiten und begleiten sollen. „Sie sind nun am Anfang eines neuen Kapitels Ihres Lebensweges. Ich wünsche Ihnen von Herzen, dass Sie auf diesem Weg zur Ruhe, zur Gelassenheit, zur Selbstbestimmung, zur Kraft, zur Unabhängigkeit und zur Stärke finden. Möge dieser Weg Sie erfüllen und Ihnen die Erfüllung geben, die Sie sich wünschen.“
Mit dem Berufstitel geht ein Versprechen einher
Wenn auch am Ziel der Ausbildung angekommen, so befinde man sich dennoch nicht am Ende des Weges, sondern an einer neuen Weggabelung mit neuen Zielen, erinnerte Kursleiterin Susanne Meier (Kurs 21/2) in ihrer Abschlussrede. „Um unsere Ziele zu erreichen, ist es wichtig, einen klaren Weg vor Augen zu haben und Schritt für Schritt darauf hinzuarbeiten.“ Dafür wünschte Susanne Meier viel Erfolg, Ruhe und Gelassenheit. Als Symbol für Freiheit, sich auf den Weg machen, Frechheit und Überlebenskampf hatte sie ihren Auszubildenden bereits am letzten Schultag eine kleine Möwe geschenkt.
Die beiden Kursleiterinnen Ankea Flatt und Franziska Muslija (Kurs 21/3) überreichten ihren scheidenden Auszubildenden einen kleinen Koffer – symbolisch voller Kompetenzen – und einen Pflegekompass, der den Weg bei Sonne, Sturm und Flaute weisen soll. Statt einer traditionellen Abschiedsrede blickte das Kursleiterduo humorig auf die drei gemeinsamen Jahre zurück – angelehnt an das pflegefachliche Modell von Hildegard Peplau und die Beziehungsgestaltung in Phasen. Die Dozentinnen schickten die frisch Examinierten mit einem Appell auf die Reise: „Bewahren sie sich eine pflegerische Haltung, die sich traut, menschlich und fachlich zu hinterfragen und der die professionelle Entwicklung der Pflege am Herzen liegt.“
Kursleiterin Sandra Klatt-Wortmann (Kurs 21/4) schenkte ihren Kursteilnehmenden den Drachen Ohnezahn – aus dem Film „Drachenzähmen leicht gemacht“ – als kleinen Begleiter für ihren kommenden Weg. „Der Drache steht in vielen Kulturen für Stärke, Weisheit, Mut und Schutz. Diese Eigenschaften spiegeln genau das wider, was Sie während der Ausbildung gezeigt haben und was Sie in Ihrem zukünftigen Beruf leiten wird.“ Jetzt seien sie bereit, die Flügel auszubreiten und in die Welt hinauszufliegen. „Nutzen Sie die Stärke, die Weisheit, Ihren Mut und Ihren Schutzinstinkt, um Großes zu bewirken. Seien Sie stolz auf das, was Sie erreicht haben, und bleiben Sie neugierig auf das, was noch kommen wird.“
Mit den guten Wünschen für viel Erfolg, Erfüllung und Zufriedenheit im Beruf ging noch ein letzter Denkanstoß einher. Der Titel „Pflegefachfrau“ oder „Pflegefachmann“ sei mehr als nur eine Berufsbezeichnung, sagte Schulleiterin Heike Bentlage. „Er ist ein Versprechen, Ihr Bestes zu geben, immer wieder Neues zu lernen und Ihre Arbeit mit Herz und Verstand auszuüben.“